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Geschichte

 Inhaltsverzeichnis
1
Geografie
1.1 Flora
1.2 Fauna

2 Geschichte
2.1 Entdeckungsgeschichte
2.2 Die Moais
2.3 Rongorongo-Schrift
2.4 Rei-Miro
2.5 Orongo und der Vogelmannkult
2.6 Höhlen

3 Rapa Nui Heute
3.1 Verwaltung
3.2 Infrastruktur
3.3 Bevölkerung
3.4Tourismus
3.5 Sehenswürdigkeiten

Geschichte

Die Geschichte der Osterinsel ist schwierig zu rekonstruieren, da schriftliche Aufzeichnungen völlig fehlen. Bereits die Besiedlungsgeschichte ist umstritten. Sowohl die Mono- als auch die Multibesiedlungsthese wird vertreten. Thor Heyerdahl favorisierte eine vom südamerikanischen Kontinent ausgehende Besiedlung und versuchte dies durch eigene archäologische Forschungen und seine berühmte Fahrt mit der Kon-Tiki zu beweisen.

Mittlerweile konnte sich jedoch, gestützt auf archäologische, genetische und linguistische Befunde, die Theorie einer Besiedelung von Westen, von den Marquesasinseln durchsetzen, die wahrscheinlich in zwei Wellen ab dem 5. Jahrhundert n. Chr. erfolgte.

Die zweite Besiedlungswelle erfolgte der Legende nach durch Hotu-Matua, der mit 600 Kriegern in zwei Auslegerkanus am Strand von Anakena landete. Genealogische Forschungen ordnen diese erneute Besiedlung in die Zeit zwischen 1400 und 1500 n. Chr. ein.

Für die Zeit nach 1300 n. Chr. ist (auf der Halbinsel Poike) eine zunehmende Bodenerosion nachgewiesen. Sie steht im Zusammenhang mit dem Raubbau an den Palmwäldern zum Bau von Booten (Fischfang), Häusern, sowie zur Errichtung der Zeremonialplattformen und zum Transport und Aufrichten der Steinfiguren. Bodenerosion und Holzmangel führten in den folgenden Jahrhunderten zur Aufgabe zahlreicher Siedlungen. Wahrscheinlich haben auch kriegerische Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit der zunehmend schwierigen Nahrungsmittelversorgung zum Kulturverfall geführt.

Entdeckungsgeschichte

Der erste Europäer, der die Osterinsel sah, war vermutlich der Pirat Edward Davis, der mit seinem Schiff Bachelors Delight 1687 von den Galapagos-Inseln kommend Kap Hoorn umsegeln wollte. Er sichtete die Insel eher zufällig und glaubte, den sagenhaften Südkontinent gefunden zu haben. Eine Landung erfolgte nicht.

Ihren heutigen Namen erhielt die Osterinsel von dem Holländer Jakob Roggeveen, der im Auftrag der Westindischen Handelskompanie am Ostersonntag 1722 mit drei Schiffen dort landete. An der Expedition nahm der Mecklenburger Carl Friedrich Behrens teil, dessen in Leipzig verlegter Bericht die Aufmerksamkeit Europas auf die geheimnisvolle Insel lenkte.Der nächste Entdecker war der Spanier Don Felipe Gonzales, der vom Vizekönig von Peru die Order erhielt, Roggeveens Insel für die spanische Krone zu annektieren. Er landete am 15. November 1770 mit einem Linienschiff und einer Fregatte, errichtete als Zeichen der spanischen Herrschaft mehrere Kreuze an markanten Punkten und gab der Insel den Namen San Carlos. Spanien kümmerte sich in den Folgejahren allerdings wenig um seine neue Besitzung.

Während seiner zweiten Südseeexpedition erreichte Kapitän James Cook 1774 die Osterinsel. Er führte eine dreitägige Erkundung durch. Die wesentlichen Erkenntnisse über die geologische Beschaffenheit, die Vegetation, die Bevölkerung und die Statuen (die bereits umgeworfen waren) verdanken wir dem Deutschen Reinhold Georg Forster, der ihn begleitete. Forster fertigte auch erste Skizzen der Moais, die, als Kupferstiche in damals typisch romantischer Überhöhung veröffentlicht, in den Salons Aufsehen erregten.

Im Jahr 1786 landete der Franzose Graf Jean-François de La Pérouse bei einer Weltumsegelung auf Befehl von Ludwig XVI. auf der Osterinsel. La Pérouse hatte den Auftrag, genaue Karten zu zeichnen und mit der Erforschung der Völker der Südsee zur Bildung des Dauphins beizutragen.

Ein besonders dunkles Kapitel sind die Raubzüge peruanischer Sklavenhändler in den Jahren 1859 bis 1861, die vermutlich mehr als 1.500 Insulaner als Zwangsarbeiter auf die Guano-Inseln vor Peru verschleppten. Dies und die Verbreitung von Krankheiten durch die wenigen Rückkehrer, führten zu einem dramatischen Bevölkerungsrückgang auf nur 111 Personen im Jahre 1877.

1882 besuchte das deutsche Kanonenboot Hyäne im Rahmen einer ausgedehnten Südseeexpedition für 5 Tage die Osterinsel. Kapitänleutnant Geiseler hatte den Auftrag der kaiserlichen Admiralität, wissenschaftliche Untersuchungen für die ethnologische Abteilung der königlichen Museen in Berlin vorzunehmen. Die Expedition erbrachte u.a. detailgenaue Beschreibungen der Sitten und Gebräuche, Sprache und Schrift der Osterinsel sowie exakte Zeichnungen verschiedener kultischer Objekte, von Moais, von Hausgrundrissen und einen detaillierten Lageplan der Kultstätte Orongo.

Die ersten Fotos der Moais fertigte der Schiffsarzt William Thomson, der 1886 an Bord des amerikanischen Schiffes Mohican die Osterinsel besuchte.

1888 annektierte Chile die Insel. Die ursprüngliche Bevölkerung bekam nur ein kleines Gebiet an der Westküste zugewiesen, während der Rest der Insel von einem englischen Konsortium intensiv als Weide für Schafe und Rinder genutzt wurde und unter Androhung von Strafe nicht betreten werden durfte. Dies blieb im Wesentlichen so bis zum Jahr 1955, als die chilenische Marine die Bewirtschaftung der Schaffarm übernahm.

Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Universität Chile kam 1935 der deutschstämmige Kapuzinerpater Sebastian Englert auf die Osterinsel. Er blieb dort als Seelsorger bis zu seinem Tod im Jahre 1969. Pater Englert bemühte sich nicht nur um das Seelenheil der Insulaner, wir verdanken dem vielseitig Interessierten auch wesentliche archäologische, linguistische, kulturgeschichtliche und botanische Erkenntnisse. Seine systematische Sammlung von Artefakten bildet heute den Grundstock des Museums in Hangaroa.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es mehrere Forschungsexpeditionen zur Osterinsel. Erwähnenswerte Forscher sind die Engländerin Katherine Routledge, der Franzose Alfred Métraux und der Deutsche Thomas Barthel von der Universität Tübingen, der die wesentlichen Ansätze zur Entschlüsselung der geheimnisvollen Osterinsel-Schrift fand.

Thor Heyerdahl hielt sich von 1955 bis 1956 auf der Osterinsel auf. Er führte Ausgrabungen und praktische Experimente durch und richtete die ersten Moais wieder auf.

1989 veranstaltete das Senckenbergmuseum in Frankfurt am Main eine richtungweisende Ausstellung, in der erstmals einige der über die ganze Welt verstreuten Relikte der Osterinsel-Kultur zusammen geführt wurden.

In neuester Zeit wurde die Osterinsel durch den Film Rapa Nui (produziert von Kevin Costner) weltweit bekannt, der die Errichtung der Moais, den Eingriff der Menschen in die Vegetation und die damit verbundenen Folgen in typischer Hollywood-Überzeichnung schildert.

Die Moais

Die weltbekannten, in jedem Reisebuch abgebildeten kolossalen Steinstatuen der Osterinsel werden Moais (Einzahl Moai) genannt. Pater Sebastian Englert nummerierte und katalogisierte 638 Statuen, vermutlich waren es jedoch ursprünglich über 1000.

Trotz umfangreicher Forschungen ist ihr eigentlicher Zweck und die genaue Zeit ihrer Errichtung immer noch umstritten. Man geht heute davon aus, dass sie berühmte Häuptlinge oder allseits verehrte Ahnen darstellen, die als Bindeglied zwischen diesseitiger und jenseitiger Welt fungierten.

Die Steinplastiken waren auf einer Plattform, Ahu genannt, mit Blick auf die davor liegende Ansiedlung aufgestellt. Beispiele solcher Zeremonialplattformen sind im gesamten polynesischen Raum (Cookinseln, Tahiti, Bora Bora, Marquesasinseln) verbreitet, was die These der Besiedlung der Osterinsel von Westen her stützt.

Der Ahu ist eine flache, abgestufte Plattform, die in megalithischer Steinsetzung so sorgfältig ausgearbeitet ist, dass bei Anlagen der Kulturblüte (zum Beispiel in Vinapu) keine Messerklinge zwischen die Steine passt. Das veranlasste Thor Heyerdahl zu einem Vergleich mit den Inka-Mauern in Peru. In der Regel liegen vor dem Ahu ein geebneter Zeremonialplatz und eine mit faustgroßen Kieselsteinen gepflasterte, aufsteigende Rampe. Die riesigen Figuren wurden auf der Plattform mit dem Rücken zum Meer aufgerichtet und mit kleinen Steinen sorgfältig verkeilt. Mörtel war auf der Osterinsel unbekannt.

Das schönste Beispiel für die Kunstfertigkeit der Steinsetzer ist der Ahu O Tahiri in Vinapu.

Aus der Tatsache, dass in einigen Ahus Grabkammern gefunden wurden, ist auf einen mit den Anlagen verbundenen Totenkult zu schließen.

Produktionsstätte der Moais war überwiegend der Krater Rano Raraku. Mit Obsidian-Werkzeugen, die man noch heute dort finden kann, wurden sie aus dem weichen, mit Lapilli durchsetzten Vulkan-Tuff gemeißelt. Thor Heyerdahl hat experimentell bewiesen, dass dies mit den archaischen Werkzeugen in relativ kurzer Zeit zu bewältigen war.

Das Aussehen der Moais ist auf den ersten Blick gleichförmig. Der übergroße Kopf, ein Drittel der gesamten Figur, ist fein ausgestaltet. Unter tief liegenden Augenhöhlen beherrscht eine große, sorgfältig ausgebildete Nase das Gesicht. Ein breites, vorgeschobenes Kinn ergänzt den verschlossenen Gesamteindruck. Interessant sind die Ohren mit ihren lang gezogenen Ohrläppchen. Vereinzelt ist auch der Ohrpflock abgebildet. Die Figuren enden unmittelbar unter dem Bauchnabel, der Unterkörper ist nicht ausgeformt. Bei genauem Hinsehen erkennt man die wechselnde Haltung der fein ausgearbeiteten Hände. Die Figuren unterscheiden sich auch durch den individuell geformten Lendenschurz-Knoten am unteren Rücken. Diese Feinheiten sind jedoch nicht bei allen Figuren erhalten geblieben.

Ursprünglich war den graubraunen Statuen ein Pukao aus roter Gesteinsschlacke aufgesetzt. Die Bedeutung des zylinderförmigen Kopfaufsatzes ist nicht bekannt. Er könnte eine Kopfbedeckung oder einen Haarknoten darstellen.In jüngerer Zeit hat man aus weißem Korallenkalk geformte Augen mit einer Iris aus schwarzem Obsidian aufgefunden, die in die Augenhöhlen eingesetzt waren. Ein Beispiel einer solcherart vervollständigten Figur ist Ko te Riku am Ahu Tahai gegenüber dem Hafen.


Es ist zu vermuten, dass die Figuren im Laufe der Zeit immer größer wurden. Am Rano Raraku ist ein 21 Meter messender, allerdings unfertig gebliebener Moai erhalten. Die größte, wieder aufgerichtete Figur am Ahu Te Pito Kura ist 10 Meter hoch.Der oft kilometerweite Transport und das Aufrichten der fertigen Statuen erfolgte ebenfalls mit archaischen Mitteln unter Einsatz von Rolle oder Schlitten, Seilzug, schräger Rampe und Hebel.
Thor Heyerdahl hat auch dies demonstriert.

Es gibt Hinweise, dass sich die Steinmetzkunst bereits in der ersten Besiedlungsphase entwickelte. Die Synthese der ursprünglichen mit der Kultur der zweiten Besiedlungswelle dürfte zur wesentlichen Vervollkommnung der Techniken ab etwa 1400 n. Chr. beigetragen haben, so dass anzunehmen ist, dass die heutigen Kolossalfiguren ab diesem Zeitpunkt entstanden sind (umstritten; nach Thor Heyerdahl setzt die Entstehung der Moais bereits zur Zeit der ersten Besiedlung, also zu einem viel früheren Zeitpunkt an).

Roggeveen beschreibt 1722 noch intakte und genutzte Zeremonialplattformen, bei der Cook-Expedition 1774 waren alle Moais bereits umgestürzt. Über die Geschehnisse in der Zwischenzeit gibt es die wildesten Spekulationen, die von Bürgerkrieg über Kannibalismus bis zur ökologischen Katastrophe als Folge der Errichtung der Moais reichen. Definitive Beweise für die ein oder andere Theorie kann bisher niemand vorlegen.

Eine mögliche Deutung der Ereignisse, die auch der Film von Kevin Costner aufgreift, basiert darauf, dass die Standbilder die Bewohner der Insel schützen sollten. Es wird vermutet, dass beim Errichten der Moais ein Wettstreit zwischen den einzelnen Stämmen entstand und die Statuen daher an Größe zunahmen. Der Transport und die Aufstellung verbrauchten immer mehr Holz bis es schließlich keinen Baum mehr auf der Insel gab. Eine Naturkatastrophe, die die Veränderung der Vegetation mit ursprünglich dichtem Baumbewuchs erklären könnte, ist nicht nachweisbar.Die heute intakten Ahus sind ab den fünfziger Jahren wieder aufgerichtet worden. Auf der Insel sind aber noch viele Plattformen mit umgestürzten Figuren zu sehen.

Als Moai bezeichnet man auch kleine geschnitzte Figuren, vorwiegend aus Toromiro-Holz. Die verbreitetste Form Moai Kavakava zeigt einen ausgehungert wirkenden Mann mit deutlich hervorstehenden Rippen, einem überdimensionierten Kopf, langen Ohrläppchen, einer ausgeprägten Nase und einem Spitzbart. Der Zweck der Figuren ist unbekannt. Sie werden heute als Ahnenbildnisse mit der Funktion eines Schutzgeistes gedeutet. Bei den meisten noch erhaltenen Holzfiguren ist eine Öse oder Bohrung im Nackenbereich nachweisbar, die vermuten lässt, dass die Bildnisse entweder in den Hütten aufgehängt oder bei Zeremonien von Würdenträgern an einer Schnur um den Hals getragen wurden.

Rongorongo-Schrift

Die Osterinselkultur hat als einzige im Pazifik eine eigene Schrift entwickelt. Es ist eine mit Lautzeichen durchsetzte Bilderschrift. Geschrieben wird in Zeilen, jede Zeile steht gegenüber der vorhergehenden auf dem Kopf. Die Schriftzeichen zeigen Menschen, Tiere, Körperteile und Geräte des täglichen Gebrauches. Dennoch ist es keine Bilderschrift in reiner Form, in der die Zeichen unmittelbar realen Objekten gegenüber stehen. Thomas Barthel, der wohl profundeste Kenner der Osterinsel-Schrift, hält sie lediglich für eine Gedächtnisstütze, d.h. es sind Kernbegriffe abgebildet, um die herum Wörter und Sätze aus dem Gedächtnis zu ergänzen sind.

Die Entzifferung der Osterinsel-Schrift galt lange als ungelöstes Problem, insbesondere, da die Schriftkultur sich völlig isoliert entwickelte. Erst der systematische Vergleich mit Kalenderwissen und die Einbeziehung mündlicher Überlieferungen brachte erste Ansätze zur inhaltlichen Deutung. Eine der Tafeln, genannt Tablet Mamari (heute in Rom), wurde inzwischen eindeutig als Mondkalender identifiziert. Der Versuch, die Schrift Wort für Wort zu lesen, dürfte jedoch ein aussichtsloses Unterfangen sein.

Weltweit sind lediglich 25 Schriftzeugnisse auf Holztafeln, den Rongorongo-Tafeln, aber auch auf anderen Kultgegenständen (Rei-Miro, Zeremonialpaddel, Zeremonialstab) bekannt. Die erhaltenen Rongorongo-Tafeln, drei davon zeigen exakt den gleichen Text, sind aus Toromiro-Holz geschnitzt. Die etwa einen Zentimeter hohen Schriftzeichen wurden vermutlich mit Obsidiansplittern oder Haifischzähnen eingraviert. Die Schrifttafeln sind heute über die Museen der ganzen Welt verstreut.

Rei-Miro

Rei Miro ist ein nur in der Kultur der Osterinsel bekanntes hölzernes Pektoral, vorwiegend aus Toromiro-Holz geschnitzt. Es hat eine mondsichelartige Form, die aber auch als Bootskörper gedeutet werden kann. Die beiden Enden sind häufig als menschliche oder tierische Köpfe mit feinen Gesichtszügen ausgebildet. An den oberen Enden befinden sich Löcher für eine Umhängeschnur. Einige Pektorale sind mit Schriftzeichen versehen. Rei Miro von der Osterinsel finden sich in den verschiedensten Museen der Welt. Ihre Bedeutung (Kultgegenstand, Schmuck oder Rangabzeichen) ist unbekannt.

Orongo und der Vogelmannkult

Am Hang des Rano Kao, gefährlich nah an einer 300 Meter abfallenden Klippe, befinden sich die bekannten Orongo-Petroglyphen. Das Hauptmotiv ist das des Vogelmannes, ein Mischwesen aus Mensch und Fregattvogel. Der Kult um den Vogelmann erlangte ab etwa 1500 n.Chr. zunehmende Bedeutung. Nach Meinung einiger Wissenschaftler hängt dies mit der Machtübernahme durch eine Kriegerkaste als Folge der ökologischen Zerstörung zusammen.

In jedem Frühjahr schwammen junge Männer von Orongo aus zum vorgelagerten Motu Iti, um das erste Ei der Rußseeschwalbe zu finden. Wer als erster ein unbeschädigtes Ei zurückbrachte, wurde zum Vogelmann erklärt, stand rituellen Opfern vor und erfreute sich besonderer Privilegien. Die mutmaßlichen Ereignisse um den Vogelmannkult stellt Kevin Costner in seinem Spielfilm anschaulich dar. Vogelmannfiguren sind in der gesamten Südsee (Samoa, Cookinseln) verbreitet.


Ein weiteres Motiv der Felsritzungen bei Orongo ist Make Make, ein maskenhaftes Gesicht mit großen, eulenartigen Augen, das den Schöpfergott darstellt. Es sind auch die Tierdarstellungen zu finden (Vögel, Wale, Haie, Schildkröten) sowie grafische Motive.

Zur Kultstätte Orongo gehören sorgfältig errichtete steinerne Hütten, mit einem Dach aus Grassoden (Grassodenhaus), die nicht ständig bewohnt, sondern nur zu kultischen Zwecken genutzt wurden.

Höhlen

Der vulkanische Ursprung der Insel hat zur Folge, dass sich im Gestein zahlreiche Höhlen und Klüfte gebildet haben. Die Höhlen wurden als Kultstätten genutzt, wie zahlreiche Felsmalereien beweisen. Die Motive haben ihren Ursprung überwiegend im Vogelmannkult. Thor Heyerdahl fand in den Höhlen noch zahlreiche steinerne Kleinplastiken mit den unterschiedlichsten Motiven: Vogelmanndarstellungen, Moais, Kopfplastiken, anthropomorphe und zoomorphe Figuren bis hin zu Darstellungen von Segelschiffen. Die geheimen Höhlen sind einzelnen Familien zugeordnet. Das Wissen darüber wurde jeweils mündlich an besonders ausgesuchte Mitglieder der Nachfolgegeneration vermittelt. Knochenfunde beweisen, dass die Höhlen auch als Begräbnisstätten genutzt wurden, jedoch vermutlich nur in der Spätperiode. Der Überlieferung der Inselbewohner nach dienten die Höhlen in der Zeit des Kulturverfalls und der nachfolgenden Bürgerkriege auch als Zufluchtsstätten.Die Klüfte und Spalten dienten profaneren Zwecken. Die ständig wehenden Winde erschweren den Anbau von Nahrungspflanzen. Bodensenken wurden daher mit fruchtbarem Boden angereichert und als ertragreiche Tiefbeete, unterhalb der Bodenniveaus, genutzt. Ein schönes Beispiel dafür findet sich in der Nähe der Anlage Vinapu.

 

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